»Skulduggery Pleasant - Die Hölle bricht los« von Derek Landy

10.4.24

Dreihundert Jahre bevor alles anfing ... Toskana, 1703. Der Krieg gegen Mevolent ist im vollen Gang und die Toten Männer werden nach Italien entsandt. Nicht um den Erzfeind endlich zu besiegen, sondern um ihn zu retten. Ein apfelgroßes Loch in der Realität hat einen Zugang zur Hölle freigelegt, hinter dem ein mächtiges Wesen lauert. Und nur Mevolent ist in der Lage, es wieder zu schließen. Eine einfache Mission, wenn da nicht Nefarian Serpine wäre, der Mann, der dreizehn Jahre zuvor Skulduggery und seine ganze Familie umgebracht hat.

Rezension

Dreihundert Jahre, bevor alles anfing. Dreihundert Jahre vor Walküre Unruh. Das dachte ich jedenfalls, als ich das neuste Buch von Skulduggery Pleasant aus Derek Landys Feder in die Hand nahm. Die Inhaltsangabe ließen auf einen eigenständigen Band deuten, der unabhängig zur Skulduggery Pleasant-Reihe gelesen werden kann. Doch dem ist nicht ganz so. Doch worum geht es überhaupt in Die Hölle bricht los?

Es sind bereits einige Jahre vergangen seitdem Nefarian Serpine Skulduggerys Familie und ihn selbst umgebracht hat. Merkwürdigerweise ist Skulduggery als Skelett wieder zum Leben erwacht und eine unbeschreibliche Wut wütet in ihm. Er möchte Rache an Nefarian nehmen, doch die aktuelle Lage lässt es nicht zu. Skulduggery befindet sich in der Toskana, zusammen mit seiner Gruppe mit dem Namen Die Toten Männer. Sie wurden hierhergeschickt um ihren Feind Mevolent zu retten. Alles klingt nach einer einfachen Mission, doch das gottähnliche Wesen, hinter einer mysteriösen Öffnung, die als das La Porta dell'Inferno bezeichnet wird, rekrutiert bereits seine Anhänger und die Zeit läuft den Toten Männern davon und Skulduggery kann sich nur schwer damit tun, Nefarian und Mevolent nicht auf der Stelle zu besiegen. Doch Skulduggery muss sich zusammenreißen, denn nur Mevolent ist in der Lage das Portal zur Hölle zu schließen. Als die Situation ausweglos scheint, bekommen die Toten Männer besuch. Ein Besuch aus der Zukunft.

Die Hölle bricht los ist bereits der 15,5 Band der Skulduggery Pleasant-Reihe. Ich muss gestehen, dass ich bisher nur die ersten vier Bände kenne (die restlichen stehen bereits im Regal und warten darauf gelesen zu werden). Durch die Inhaltsangabe bin ich dem Irrtum anheim gefallen, dass es sich bei Die Hölle bricht los, um eine Vorgeschichte handelt, die man unabhängig zur Reihe lesen kann. Leider wurde ich da auf Seite 117 eines besseren belehrt.

Doch davon einmal abgesehen, war ich von diesem Buch überrascht. Und das bin ich jetzt immer noch. Ich weiß nicht so recht, wie ich das Buch finden soll. Derek Landys Schreibstil in diesem Band, ist nicht mehr mit dem Schreibstil der ersten Skulduggery Plesant-Bücher vergleichbar. Ich habe Die Hölle bricht los gerne gelesen, auch wenn ich befürchte mich in einigen Sachen unwissentlich gespoilert zu haben. Mir fehlte in diesem Buch der altbekannte Humor und die spritzigen Dialoge, die mich die ersten Bände der Reihe sosehr haben lieben lassen. Im 15,5 Band wirkt der Schreibstil lustlos, zu trocken und die witzigen Dialoge kamen bei mir nicht an. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass viel zu viel geredet und die Handlung künstlich in die Länge gezogen wurde. Als hätte Derek Landy versucht eine Kurzgeschichte in Romanlänge zu strecken. Leider ging das auf Kosten der Spannung. Würde in der Inhaltsangabe nicht stehen, dass die Geschichte in der Toskana spielt, hätte sie sonst wo in Italien spielen können. Die Atmosphäre der Toskana kam beim Lesen leider auch nicht rüber und wäre keine Rede vom La Porta dell'Inferno, würde man gar nicht vermuten, dass die Geschichte in Italien angesiedelt ist, so wirken nicht nur die Figuren und deren Dialoge ein wenig blass, sondern auch die Stimmung des Buches.

Die Hölle bricht los ist eine solide Geschichte, mit trockenem Schreibstil, die mich zwar gut unterhalten konnte, aber bei Weitem nicht an die früheren Skulduggery Plesant-Bücher heranreicht. Ich weiß, dass Schreibstile sich mit der Zeit verändern, doch empfinde ich diese Veränderung als keine gute Entwicklung und hoffe, dass die folgenden Bände der Reihe dieses Buch wieder wettmachen können, denn ich weiß, das Derek Landy es besser kann.

Verlag: Loewe / Seiten: 240 / Genre: Fantasy / Einband: Klappenbroschur / Übersetzer: Franca Fritz und Heinrich Koop / Preis: 14,95 Euro (D) / ISBN: 978-3-7432-1773-7 / Die Hölle bricht los kaufen*

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