»Wenn wir morgen sagen« Ein Audible Original

5.4.24

Saubere Luft als Mangelware, Roboter mit Existenzängsten, sprechende Pflanzen - Wenn wir morgen sagen nimmt uns mit auf eine rasante Zeitreise in die Zukunft eines Planeten, dessen Ressourcen wir gnadenlos ausgenutzt haben. Zwischen Utopie und Dystopie, Horror und Comedy werden in dieser Hörspielserie fünf Zukunftsszenarien entworfen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und sich doch alle mit den zentralen Fragen unserer Zeit beschäftigen: Was wird aus uns werden? Wie werden wir leben? 

Seit jeher ist die Menschheit fasziniert von dem, was vor ihr liegt - entwirft Zukunftsvisionen, die mal dystopisch, mal utopisch sind. Wenn wir morgen sagen verspricht fünf ganz unterschiedliche Zukunftsszenarien, die ebenso mitreißend wie schockierend sind.

Rezension:

Wenn wir morgen sagen, ein Titel der fast schon philosophisch anklingt, denn nach jeder dieser Geschichten war ich dazu verleitet mich zu fragen: was kommt als nächstes?, was wird der Morgen für den Protagonisten bringen, in einer Welt, die der Mensch fast vollkommen zerstört hat? Dieses Hörspiel vereint fünf Zukunftsvisionen, eine schrecklicher als die andere, auch wenn dass, was der Mensch der Erde angetan hat nicht zu entschuldigen ist, ist es viel erschreckender anhören zu müssen, wie die Menschen in diesen Geschichten, damit umgehen müssen, um zu überleben. So ist es kein Wunder, dass der ein oder andere Protagonist wahnsinnig wird ...

Jede der fünf einstündigen Geschichten, entführt den Hörer in ein anderes Subgenre, so haben wir zu Anfang in Pandora einen dystopischen Psychothriller im ewigen Eis. Der Bienenstock (ein Sci-Fi-Krimi), in dem Luft zur Mangelware geworden ist und zombieähnliche Wesen, Schlucker, genannt, sich auf alles und jeden stürzen, dass auch nur im Geringsten Sauerstoff ausströmt. Der Bienenstock war für mich, was das Kopfkino anging zusammen mit Der Löwenanteil, am heftigsten, doch ohne zu viel zu verraten. Am meisten zum Nachdenken hat mich die Geschichte Aryta gebracht. Aryta ist eine Androidin, deren nahende Ausschaltung sie vor die existenziellen Fragen des Lebens stellt. Die letzte Geschichte Viola, eine Tragikomödie, lässt den Horror der vorhergehenden utopischen und dystopischen Geschichten, für einen Moment verfliegen. Hier begleiten wir den Radiomoderator Patrick (Levine/ Lavigne?), der seit seiner Trennung seiner Frau an Liebeskummer leidet. Aus dieser dunklen Zeit hilft ihm ein Stiefmütterchen heraus. Doch genau diese Blume nimmt mit jeden weiteren Tag mehr Platz in seinem Leben ein und stellt Patrick vor eine schwierige Entscheidung.

Die Sprecher haben in diesem Hörspiel wunderbare Arbeit geleistet. Einige Stimmen stechen hier besonders hervor und das sind für mich Cathlen Gawlich, Constantin von Jascheroff und Sarah Alles. Das Sounddesign in diesem Hörspiel und die musikalische Untermalung, welche mich wegen der Atmosphäre an einem Kinoblockbuster erinnerten, kann ich an dieser Stelle nur loben. Der gesamte Sound hat mich die ganze Zeit über denken lassen, ich wäre mitten in den Geschehnissen dabei.

Wer utopische und dystopische Geschichten, gespickt mit schwarzem Humor und Horror liebt, die auch zum Nachdenken anregen, sollte sich unbedingt dieses Hörspiel anhören. Alleine den Sprechern zuzuhören, ist ein wahrer Hörgenuss!

Verlag: Audible / Autoren: Valérie Maureau, Noémie Landreau, Sélim Azzazi, Latishka Babel, Romain Protat, Loïc Flameng, Sarah Brau-Mouret, Amélie Adelin / Sprecher: Axel Prahl, Cathlen Gawlich, Arianne Borbach, Marie Walke, Constantin von Jascheroff, Jeremias Koschorz, Sarah Alles / Genre: Hörspiel, Science-Fiction / Spieldauer: 4 Std. und 54 Min.

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