»Practical Magic - Zauberhafte Schwestern« von Alice Hoffman

30.3.23

Schon immer gelten die Frauen der Owens-Familie in der Stadt als Hexen, und wenn die Einwohner an ihrem alten Haus vorbeigehen müssen, wechseln sie die Straßenseite. Nur wenn sie Rat in Herzensangelegenheiten brauchen, klopfen sie an die Hintertür, verstohlen und im Schutz der Dämmerung, denn die Spezialität der Owens-Familie ist die Liebe.

In dem Roman Practical Magic - Zauberhafte Schwestern (ehemals: Im Hexenhaus) von Alice Hoffman, begleiten wir die beiden Schwestern Sally und Gillian Owens, die unterschiedlicher nicht sein können. Sally Owens geht ihr Leben gewissenhaft und vernünftig an, während Gillian sorglos in den Tag hineinlebt. Gillian verlässt eines Tages ihre Schwester und ihre Tanten und lässt das Leben in der Magnolia Street, mit den schwarzen Katzen, den alten Tanten, die in der Stadt als Hexen verrufen sind und dem verwunschenen Garten hinter dem alten Haus, hinter sich. Sally Owens lebt weiterhin bei ihren Tanten und oft genug bekommt sie mit, wie ihre Nachbarn, die sich in der Dämmerung heimlich an die Hintertür der Owens schleichen und Rat in Herzensangelegenheiten einholen, denn ihre Liebe bringt sie oft genug um ihr Herz und Verstand. Kein Wunder, also, dass sich Sally von früh an geschworen hat, der Liebe fern zu bleiben. Die Jahre vergehen und eines Tages steht Sallys Schwester, nach drei gescheiterten Ehen, vor der Tür. In ihrem Auto, sitzt ihr nichtsnutziger Liebhaber - tot. Sally und Gillian vergraben die Leiche in ihrem Garten und ab diesem Tag an, wächst der Fliederbusch unaufhörlich und verströmt seinen lieblichen, süßen Duft, der die Nachbarn zum weinen bringt. Doch der Tote Liebhaber im Garten, ist nicht das einzige, was Sallys und Gillians Leben für immer verändern wird. 

Romane, in denen die Liebe einen Großteil der Thematik ausmacht, sind eigentlich nicht mein Genre. Eigentlich, aber dazu gleich mehr. Vor zwei Jahren, es war ein verregneter Herbstabend, überkam mich die Lust speziell Bücher zu lesen, in denen Hexen, vorkommen. Practical Magic, ist kein Fantasyroman, wie man ihn sich vorstellt und ich denke, dass Alice Hoffmann auch nicht in diese Schublade gesteckt werden möchte, wobei in dem Roman die übersinnlichen Elemente, in Form von Aberglauben, auf gefühlt jeder Seite anzutreffen sind oder doch unterschwellig mitschwingen.

Wie ich oben schon erwähnt habe, bin ich für Liebesromane nicht die passende Zielgruppe und dennoch habe ich einen solchen Roman gelesen. Warum?

Auf YouTube bin ich auf die Buchverfilmung Practical Magic gestoßen, da ich nicht wusste, was ich an diesem Abend schauen wollte, war die Entscheidung schnell und schmerzlos getroffen. Ich hatte keine Ahnung, was mich in diesen Film erwartet. Am Ende war ich positiv überrascht. Doch eines möchte ich gleich sagen: der Film weicht doch sehr von der Buchvorlage ab, bleibt aber der Kernaussage, den Charakteren und der Atmosphäre des Buches treu.

Alice Hoffmans Schreibstil ist von einer ganz besonderen Sorte, wie ich finde. Die Autorin schafft es in eindringlichen Bildern eine Welt zu beschwören, in der Realität und Magie sich auf das wunderbarste vermischen, ohne aber ins Fantasygenre oder im Kitsch der Liebesromane abzurutschen und auch die Gradwanderung zwischen den verschiedenen Elemente von Mystery, Spannung, Liebe und Familienroman, machen diesen Roman zu etwas Besonderem. Alice Hoffman hat einen angenehmen, flüssig zu lesenden Schreibstil, dass man meinen könnte, die Seiten fliegen nur so dahin. Kein Wunder also, dass ihre anderen Romane WolfsnachtDer siebte Himmel und Zaubermond bereits bei mir eingezogen sind.

Verlag: Fischer / Seiten: 304 / Genre: Roman / Einband: Klappenbroschur / Übersetzer: Eva Kemper / ISBN: 978-3-596-70061-5 / Preis: 18,00 Euro /

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