Wie in meinem Beitrag Die zwei Seiten eines Buches angedeutet, dreht sich dieser heutige Artikel, ganz um mein Hobby, dem Schreiben. In 2012 war sie plötzlich da, diese eine Idee, die mich seither nicht mehr loslässt. Unzählige Wörter habe ich seitdem geschrieben und hunderte Seiten gefüllt. Schreiben ist seit 13 Jahren ein Hobby von mir, das ich gar nicht mehr missen möchte. Auch wenn es zeitweise harte Arbeit ist, sich ganze Welten, Figuren und Handlungen auszudenken und diese in einer ansprechenden Reihenfolge zu bringen, die nicht nur den Autor selbst überraschen, sondern auch den Leser, ist die große Kunst, an der man dranbleibt, oder scheitert.
Mein erster ernsthafter Schreibversuch war ein Fantasy-Roman, dessen erste Fassung noch immer in meiner Schublade liegt (die zweite Fassung, habe ich leider vernichtet, da ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war) und die ich 2015 beendet habe. Die Hauptfigur, hat in den verschiedenen Versionen, die ich geschrieben habe, so einiges durchmachen müssen. Vom plötzlichen Verschwinden seines Bruders, über den dramatischen Tod der Eltern, bis hin zu einer skrupellosen Hexe und einer alten, unbezwingbaren dunklen Macht.
Die Geschichte, die sich da in meinem Kopf entwickelt hat, ist komplex und hat mir einige schlaflose Nächte bereitet. Die erste Fassung dieser Geschichte ist düster, melancholisch und viele persönliche Erlebnisse, die mich in den drei Jahren zwischen der Idee und dem Beenden des Textes, widerfahren sind, waren in die Geschichte mit eingeflossen.
Da ich mit dem Ergebnis der Geschichte nie wirklich zufrieden war, habe ich dieses Projekt seitdem auf Eis gelegt. Die dreijährige Arbeit am Manuskript hat mich ausgelaugt und oft habe ich mich danach gefragt, ob ich je wieder eine über dreihundertseitige Geschichte schreiben könnte. Es folgte eine lange Schreibpause.
Mit der Zeit fing ich an, Kurzgeschichten zu schreiben. Irgendwie musste ich der Flut an Ideen, die mich in den seltsamsten Momenten überraschten, Herr werden. Langsam bekam ich wieder Lust zum Schreiben und so kam es, dass ich mir Anfang 2023 ein paar Schreibwettbewerbe aus dem Netz suchte und zu den vorgegebenen Themen anfing Geschichten zu schreiben.
Für den Anfang versuchte ich mein Glück bei zwei Wettbewerben. Ich schrieb die Manuskripte zu den Kurzgeschichten, schickte sie ein und ...
... bekam jeweils eine Zusage. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Da gab es wirklich Leute, denen meine Geschichten so gut gefielen, dass sie diese in den Anthologien aufnehmen wollten - und dafür musste ich keinen einzigen Cent bezahlen! Die Schreibleidenschaft war erneut entfacht und im August erschien die Anthologie Wo die wilden Geister wohnen Band 6, mit meiner Kurzgeschichte Schmökertipp aus dem Jenseits. Im Oktober folgte dann meine Kurzgeschichte Eine einleuchtende Unterhaltung, im Introspektivmagazin #5 - Licht. Ich war überglücklich, als ich die Belegexemplare der Bücher bekam, in denen meine Geschichten abgedruckt wurden. Es ist eine Sache, eine Zusage zu bekommen, doch eine ganz andere, das Ergebnis in Händen zu halten.
2023 neigte sich dem Ende und ich war Feuer und Flamme. Ich suchte mir erneut Schreibwettbewerbe, schrieb die Geschichten und schickte diese ein. Doch 2024, sollte nicht mein Jahr sein. Keine meiner Geschichten, schaffte es in keine Anthologie. Doch davon ließ ich mich nicht entmutigen. Ich schrieb weiter und schickte dann meine Kurzgeschichte Mein Junge baut Kisten, an den Bastei Lübbe Verlag. Ich wusste, dass hin und wieder in den John Sinclair-Heftromanen Kurzgeschichten abgedruckt wurden - warum also nicht den Versuch wagen? Die Arbeit an einem wöchentlich erscheinenden Heftroman ist sportlich und zeitintensiv. Da kann ich es verstehen, dass man nicht alle Leserwünsche erfüllen kann. Daher habe ich durch Zufall erfahren, dass Mein Junge baut Kisten im Februar 2025 im John Sinclair Band 2432 - Der Dämonen-Club abgedruckt wurde und sogar für den Vincent Preis in der Kategorie Horror-Kurzgeschichte vorgeschlagen wurde, worüber ich mich riesig freue und womit ich nie gerechnet habe.
Der Wunsch, irgendwann einmal bei einen der namenhaften Publikumsverlage ein Buch zu veröffentlichen, besteht weiterhin und ich schreibe noch immer weiter. Auch an dem obigen Fantasy-Projekt, an dem ich mir seit 13 Jahren die Zähne ausbeiße. An Ideen mangelt es jedenfalls nicht.
Wer etwas mehr über mich als Autor wissen möchte, oder die eine oder andere Kurzgeschichte lesen möchte, sollte in Zukunft meine Website oder meine Instagram-Seite im Blick behalten. Dort werde ich Einblicke in meinen Schreibprozess geben, vergriffene Kurzgeschichten, unveröffentlichte Texte und Fragmente veröffentlichen. Ich würde mich sehr über ein paar Besuche und Feedback freuen.