»YOKO« von Bernhard Aichner

22.8.24

Yoko ist Ende zwanzig, als sie die Metzgerei, die sie von ihrem Vater geerbt hat, in eine kleine Manufaktur umwandelt. Mit Hingabe verpackt sie fortan das Glück in Kekse, anstatt Schweinehälften zu zerlegen. Sie ist verliebt, ihr Leben ist erfüllt von Leichtigkeit, doch von einem Moment zum anderen zerbricht alles.

Rezension

Yoko, glücklich verliebt, hat sich vor kurzem ihren Traum einer Glückskeks-Manufaktur verwirklicht, nachdem sie von ihrem Vater die ehemalige Metzgerei geerbt hat, in der sie viele Jahre Schweinehälften teilte. Ihre neue Arbeit erfüllt sie und ihr Leben ist erfüllt von Leichtigkeit. Als Yoko eine Kiste mit Glückskekse ausliefert und dabei einem Hund zur Hilfe eilt, der von zwei Unbekannten gefoltert wird, schreitet sie ein und ihre Courage wird von den zwei Unbekannten bestraft. Yokos Albtraum beginnt. Sie ahnt nicht, mit wem sie sich anlegt und kurz darauf wird ihr alles genommen, das ihr liebt ist. Doch Yoko schlägt erbarmungslos mit ungeahnter Härte zurück.

Bernhard Aichner schrieb in der Vergangenheit mehrere Hörspiele und Romane, bis ihm 2014 mit dem Thriller Totenfrau der internationale Durchbruch gelang. Mittlerweile gehört Bernhard Aichner zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Thrillerautoren.

Für mich ist Yoko das erste Buch des Autors. Ich bin mit keiner großen Erwartung an das Buch herangegangen und ehe ich mich versah, hatte die Geschichte mich in ihren Bann gezogen. Aichners Schreibstil ist kurz und auf den Punkt gebracht und stellenweise sehr dialoglastig (da merkt man den Hörspieleinfluss), was für mich aber kein Problem darstellt. Dadurch entwickelte die Geschichte eine Eigendynamik, die mich durch die Seiten rauschen ließ. Für mich las sich Yoko flüssig und ich rauschte förmlich durch die Seiten. Ab der zweiten Hälfte nimmt das Buch besonders an Fahrt auf. Immer wieder bekommen wir Einblicke in Yokos bewegte Vergangenheit, ihrer Arbeit in der Metzgerei, deren Wissen ihr das ein oder andere Mal noch nützlich sein wird. So punktiert Aichners Schreibstil ist, hatte ich anfangs gar nicht vermutet, wie blutig und erbarmungslos das Buch noch werden würde. Denn die brutalen Szenen im Buch beschreibt der Autor sehr detailreich. So ist das Buch nichts für schwache Nerven.

Auch wenn mir Yoko trotz ihrer traumatischen Kindheit und die anderen Charaktere wie Azad und Richard ein wenig blass erschienen, habe ich dennoch zum Schluss sehr mit ihr mitgefiebert, da ich unbedingt wissen wollte, wie Yoko aus ihrer Situation herauskommt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zum Schluss bleiben noch ein paar Fragen offen und auf Instagram hat der Autor bereits die Fortsetzung John angekündigt, welche nächstes Jahr erscheinen soll, auf die ich schon sehr gespannt bin. Thrillerfans werden in diesem kurzweiligen und detailreichen Spannungsroman von Bernhard Aichner mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen. Ich bin es auf jeden Fall.

Verlag: Wunderlich / Seiten: 333 / Genre: Thriller / Einband: Hardcover / Übersetzer: - / Preis: 23,- Euro (D) / ISBN: 9783805201094 /

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